Lofoten Links: Golf am Ende der Welt

Golf jenseits des Polarkreises

Im September 2024 habe ich mir den Traum erfüllt, auf dem legendären Golfplatz „Lofoten Links“ zu spielen – einem der spektakulärsten Golfplätze der Welt, der nördlich des Polarkreises in der rauen und beeindruckenden Landschaft der Lofoten-Inseln liegt. Der Platz ist nicht nur für seine einzigartige Lage bekannt, sondern auch für seine dramatischen Aussichten auf das Meer, die felsige Küste und die teils unvorhersehbaren Wetterbedingungen.

Die Anreise – Ein Abenteuer für sich

Die Reise dorthin war bereits ein Abenteuer: Fast 3200 Kilometer über den Luftweg, beginnend in Kopenhagen mit Stopps in Bergen und Trondheim, bis wir schließlich den Flughafen Evenes erreichten. Doch damit war die Anreise nicht beendet – weitere drei Stunden Autofahrt über die atemberaubenden Lofoten standen bevor. Der Weg war allerdings ein echtes Highlight, da die Landschaft mit jedem Kilometer faszinierender wurde. Uralte Felsen, Brücken, Tunnel, das offene Meer und die weitläufigen Graslandschaften hinterließen einen bleibenden Eindruck.

Der Golfplatz – Eine Herausforderung in der Wildnis

Der Platz selbst liegt an der Küste und bietet eine Herausforderung für Golfer aller Niveaus. Besonders spannend war das berühmte Par 3, das über das Wasser gespielt wird. Dieses Loch ist wohl eines der bekanntesten des Platzes und war schon in Magazinen wie Golf Digest zu sehen. Der Wind spielte dabei eine große Rolle – er machte es unmöglich, sich auf die übliche Schlagdistanz zu verlassen. Trotz meiner besten Versuche blieb das Par für mich unerreichbar, auch wenn es ein grandioses Erlebnis war, auf diesem ikonischen Loch zu spielen.

Die gesamte Anlage ist durchsetzt mit felsigen Hindernissen, was den Platz nicht nur landschaftlich besonders macht, sondern auch golftechnisch anspruchsvoll. Das Gefühl, durch diese „Game of Thrones“-ähnliche Landschaft zu spielen, wie Golf Digest sie beschreibt, war unvergleichlich. Felsen und Meer rahmen die Spielbahnen ein, und das Licht der Mitternachtssonne im Sommer lässt den Platz in einem fast magischen Schein erstrahlen.

Ein Platz für jedes Wetter

Während meines Aufenthalts zeigte sich das Wetter von seiner wechselhaften Seite. Bei Gegenwind musste ich auf der 9. Bahn aus nur 110 Metern mit einem Hybrid angreifen, während ich an anderer Stelle mit einer 9er-Eisen den Ball aufs Grün beförderte. Die Bedingungen waren oft unvorhersehbar, und doch war das Spiel in dieser rauen Umgebung eine der besten Erfahrungen, die ich je gemacht habe.

Pflege und Geschichte des Platzes

Der Golfplatz selbst ist noch relativ jung. Er wurde 1990 von einem golfbegeisterten Bauern auf seinem eigenen Land mit nur sechs Löchern gegründet und 2015 auf die vollen 18 Löcher erweitert. Trotz der abgelegenen Lage ist die Pflege des Platzes auf höchstem Niveau. Ich habe mir oft die Frage gestellt, wie das Greenkeeping-Team es schafft, den Platz so makellos zu halten. Das Gelände ist so steinig und die Wetterbedingungen so herausfordernd, dass ich mir vorstellen könnte, dass bei den Arbeiten auch mal ein Helikopter zum Einsatz kommt. Die Greenkeeper, die ich sah, waren entsprechend gut ausgerüstet und wesentlich wärmer gekleidet als man es von Golfplätzen in südlicheren Regionen kennt.

Fazit: Ein Golferparadies

„Lofoten Links“ ist ohne Zweifel ein Golfparadies, das seinesgleichen sucht. Der Platz bietet nicht nur fantastische Aussichten und Herausforderungen, sondern auch eine unvergleichliche Atmosphäre. Die Idee, hier während der Mitternachtssonne rund um die Uhr spielen zu können, macht ihn besonders attraktiv für Golfer, die das Außergewöhnliche suchen.

Der Preis für das Greenfee ist sicherlich gehoben – die erste Runde kostet rund 210 Euro, die zweite 50 % weniger, und die dritte ist sogar kostenlos. Auch die Leihschläger waren nicht billig, aber die gesamte Erfahrung war jeden Cent wert.

Mein Besuch auf „Lofoten Links“ wird mir sicherlich für immer in Erinnerung bleiben. Wer die Möglichkeit hat, diesen Platz zu spielen, sollte sie unbedingt nutzen. Es ist eine Reise, die man nie vergessen wird – nicht nur wegen des Platzes, sondern auch wegen der unberührten, wilden Natur der Lofoten.

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